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österreichische Amateurfunkstation

Trapdipol (W3DZZ)

Als OE Station ist es obligatorisch bei All Austrian Exercise AOEE 80/40m an jeden 1. Mai dabei zu sein. Daher musste eine Antenne her die auch im Portabelbetrieb relativ einfach aufzubauen und zu verwenden ist.

Meine Wahl fiel auf eine Trapdipolantenne (W3DZZ), da diese mit nur einem Mast auch im Feld sehr gut in inverted V-Form errichtet werden kann.

Einen gekaufter Trapdipol für 40 und 80m liegt bei etwa 200€. Da ich noch einen 1:1 Balun rumliegen hatte, kam für mich nur ein "homemade" Dipol in Frage, dessen Kosten unter 20€ liegen. Außerdem mit einer Eigenbauantenne ist die Freude um so größer, wenn man damit eine schöne DX-Verbindung bekommt und man voller Stolz sagen kann "i use a homemade Dipol" !

Die Traps (Parallelschwingkreise, die bei der Resonanzfrequenz hochohmig werden) können auch relativ einfach aus einem aufgewickelten Koaxialkabel hergestellt werden.

Dazu gib es ein einfaches Berechnungsprogramm zum freien Download unter Tony Field (VE6YP) (qsl.net).

Durch Eingabe der Resonanzfrequenz (Frequency) und des Spuleninnendurchmessers (Form Diameter) kann die Koaxspule berechnet werden.

Die Eingabe der verwendeten Kabeltype kann entweder in der Liste ausgewählt werden, oder es können auch die Daten wie der Aussendurchmesser (Coax Diameter) und  und die Kapazität (Capacitance) eingegeben werden. Im Feld Calculated Turns lässt sich die berechnete Anzahl der nötigen Windungen ablesen. Im Feld Coil Lengt ist die Breite der aufgewickelten Spule abzulesen.


Ich habe ein Stück HT-Abflussrohr mit 30mm Außendurchmesser verwendet. Für den Anfang der Spule wird ein 5mm Loch gebohrt und das RG-58 Koaxialkabel durchgesteckt. Dann wurde die berechnete Anzahl an Windungen aufgewickelt und am Ende ebenfalls ein Loch gebohrt und das Koaxialkabel durchgesteckt. Achtung, die beiden durchgesteckten Enden lange genug lassen, dass die Verbindungen wie in der Skizze im inneren des Rohres hergestellt werden können.

Die Version mit RG-58 ist für 100W ausreichend. Bei mehr Leistung sollte teflonisoliertes RG-142 verwendet werden.


Das Messen der Resonanzfrequenz ist nicht ganz so einfach, einen Spektrumanalyzer zu verwenden verfälscht die Resonanz, denn Z ist nicht 50 Ohm. Ich habe für meinen Antennenanalyzer eine Koppelspule gebaut, die zur Ankopplung über den Trap gestülpt werden kann. Hier ist beim Sweep über den Frequenzbereich des zu sperrenden Bandes ein kleiner Ausschlag erkennbar. Dies reicht um die Resonanzfrequenz zu erkennen.

Wer ein Grid Dip Meter besitzt, kann natürlich auch damit die Resonazfrequenz messen. Wichtig ist dass die beiden verwendeten Traps dieselbe Resonanzfrequenz aufweisen.


Im Bild die Abmessungen meines W3DZZ Dipols. Die Enden sollten etwas länger sein um die Resonanz für 80m durch Kürzen an die Bodenleitfähigkeit anzupassen. Da bei 40m die Traps hochohmig sind, ist nur der innere Teil (also die beiden 10,05 m Stücke) in Betrieb. Diese sind weiter vom Boden entfernt, daher ist der Einfluss auf die Resonanz nicht so groß.


In meinen portabel Einsatz war der Speisepunkt etwa 8m über Grund und die Enden sind etwa nur 1m über Grund. Hier habe ich sogar auf den 1:1 Balun verzichtet. Die beiden Antennendrähte im Speisepunkt sind direkt am Innen- und Außenleiter des Koaxialkabels angeschlossen.


Hier noch ein Bild eines Traps. Ich habe die Antennendrähte mit einer Lusterklemme angeschlossen. Dies ist natürlich nicht für den Dauereinsatz gedacht, und wollte die Antenne nur mal testen.

Mit der "Testantenne" bekam ich sehr gute Rapporte, auch Außerhalb von Europa war ich mit meinen 100W Sendeleistung gut zu hören. Daher habe ich beschlossen auch im Home-QTH einen 40/80m Trapdipol gleicher Bauart zu bauen. Hier habe ich aber die ganzen Anschlüsse mit Schrumpfschlauch wasserdicht ausgeführt und auch einen 1:1 Balun verwendet. Der Einspeisepunkt war in etwa 12m Höhe und die beiden Enden waren etwa 5m über Grund. Mit dieser Antenne habe ich vor allen auf 40m in Phonie mit 100W alle Kontinente gearbeitet und das zu einer Zeit, in der die Sonnenaktivität nicht die beste war.